In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

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Sonntag, 27. Mai 2012

Cienfuegos... eine typisch kubanische Stadt

Mittlerweile sind wir also in Cienfuegos an der Südküste Kubas angekommen. Die Fahrt dauerte fast 7 Stunden war aber absolut ok und natürlich wiederum sehr unterhaltend. Ich denke dem Thema Strassenverkehr und Transport werde ich bei Gelegenheit mal einen separaten Beitrag widmen.
Bicitaxi
Cienfuegos ist viel grösser als wir erwartet haben und liegt auf dem Weg nach Trinidad unserem nächsten Hauptziel. Die Stadt verfügt über ein schönes und gut erhaltenes Kolonialviertel das als sehenswert gilt. Die meisten Touristen machen jedoch meistens nur einen Zwischenstopp um Fotos zu machen und fahren nach ein, zwei Stunden auch gleich wieder weiter. Wir haben
uns jedoch entschlossen zwei Nächte hier zu bleiben, damit wir uns das ganze in Ruhe ansehen können und auch eine Ahnung davon bekommen, wie die Kubaner in der Stadt wohnen. Bei unserer Ankunft regnete es wie aus Kübeln.

Dementsprechend leicht war es für den
Taxifahrer uns seine Dienste zu verkaufen. Hier gibt es hauptsächlich Kutschen und Bicitaxis. Wir haben uns für letzteres entschieden. Bicitaxis sind dreirädrige Velos mit relativ wenig Platz. Es war ein ziemliches Fest, bis wir unser Gepäck aufgeladen hatten. Zudem liegt die Stadt an einem Hang und der Fahrer hatte das Pech, dass sich unser Casa im oberen Teil befindet. Er hatte einen mega Krampf und wir litten wirklich ein wenig mit ihm. Wenn es nicht so gegossen hätte, wären wir sicher neben dem Taxi hergelaufen, aber darauf hatten wir unter den Umständen wirklich keine Lust ;-((

altes Kolonialhaus

Wohnen tun wir bei Amileidis und Waldo in einem alten Kolonialhaus. Sie sind beide etwas älter als wir und haben vermutlich schon erwachsene Kinder. Unser Zimmer ist riesig und verfügt über die typisch hohen Decken. Essen gibt es auf der Terrasse, von welcher wir einen schönen Blick über die Stadt haben. Im ganzen Haus hängen Baupläne an den Wänden und überall liegen Baumaterialien herum. Natürlich dauerte es nicht lange und Chöge liess sich vom Hausherrn das Projekt erklären. Dieser erzählte ihm, er beabsichtige auf dem Dach ein Paladares (privat geführtes Restaurant) sowie ein weiteres Gästezimmer mit Whirlpool zu bauen. Das Material liege schon wochenlange herum, leider fände er keine Leute die ihm die Arbeiten ausführen würden. Unglaublich, wenn man sieht wie viele Kubaner anscheinend in den Tag hinein leben. Waldo meint, eventuell läge es daran, dass das Projekt zu aussergewöhnlich sei und die Leute sich nicht rantrauen würden, da sie so etwas noch nie gemacht hätten. Wir finden es schade, denn er verliert viel Geld dabei. Das Herumliegen schadet dem Material, das nicht gebaute Restaurant verhindert Mehreinnahmen und die Gäste fühlen sich auf der Terrasse, die momentan einem Baumateriallager gleicht, auch nicht mehr wirklich wohl. Wir drücken ihm die Daumen und hoffen, dass wir irgendwann im Internet sehen können, wie er seine Pläne verwirklicht hat.
typische kubanische Wohnhaeuser
In Cienfuegos erhält man einen Einblick in den typisch kubanischen Alltag. Es ist beeindruckend zu sehen wie unterschiedlich die Kubaner leben. Die einen haben schöne Häuser mit gepflegten Gärten und andere wiederum leben mehr oder weniger in einem baufälligen Haus. So wie es scheint leben jedoch alle grundsätzlich sehr einfach und haben nicht wirklich viel übrig um sich irgendwelchen Luxus zu leisten.
Während unserer Stadtbesichtigung, trafen wir überraschend Natascha und Jaro, das tschechische Pärchen aus Varadero wieder. Sie erzählten uns, sie seien auf der Flucht vor einem Unwetter das in Trinidad sein Unwesen treiben würde. Seit 4 Tagen regne es dort ohne Unterbruch und die Strassen seien mittlerweile alle überschwemmt. Sie zeigten uns auf ihrem Fotoapparat einen Film, in dem man einen reissenden Fluss sah, welcher durch die Stadt fliesst. Wir waren ziemlich entsetzt, da wir bis jetzt eigentlich ziemliches Glück mit dem Wetter hatten. Es hat schon hie und da geregnet, meistens am Nachmittag was für die Saison auch normal ist. Uns war dies jedoch egal, da wir uns diese Zeit meistens irgendwo in einer Bar um die Ohren schlugen ;-)) Natascha und Jaro hatten jedoch generell ziemliches Pech mit ihrer Routenwahl. Während wir gegen Westen gereist sind, brachen sie in entgegen gesetzter Richtung auf, mit dem Plan ein paar schöne Tage auf den Insel im Osten zu verbringen und hatten dort mehrheitlich nur Regen. Da kann einem das Inselleben wirklich verleiden. Sie befinden sich mittlerweile auf dem Weg zurück nach Havanna, wir haben jedoch die Adressen getauscht und freuen uns auf ein Wiedersehen in Schweiz.
eine Strasse in Cienfuegos

Chöge und ich waren ziemlich verunsichert ob wir unsere Route beibehalten wollen oder nicht. Wir fragten überall herum wie die Wetterprognose für die nächsten Tage aussehen würde. Bei zehn Personen die wir fragten, erhielten wir zehn verschiedene Antworten. So wie es aussieht scheinen sich die Kubaner nicht gross um das Wetter zu kümmern. Schlussendlich rief Waldo bei seiner Cousine in Trinidad an. Die versicherte mir, der Regen hätte mittlerweile aufgehört und die Strassen seien schon fast wieder trocken. Wir könnten uns problemlos auf den Weg machen, was wir dann auch getan haben…

Wir sind mittlerweile in Trinidad angekommen. Das Wetter ist gut und hier funktionieren sogar die Internetverbindungen. Viel Spass beim Lesen, ich werde versuchen noch ein paar Fotos hochzuladen. Mal schauen, ob es funktioniert resp wie lange es dauert bis ich die Geduld verliere ...

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