In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

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Sonntag, 23. Dezember 2012

Siem Reap... und die Tempel von Angkor

gepflegtes Touristenviertel in Siem Reap
Im Vergleich zu den anderen Städten wirkt Siem Reap auf den ersten Blick viel sauberer und bunter. Dies ändert sich jedoch sofort, wenn man dann ein bisschen genauer hinsieht. Die Tempel von Angkor gehören mittlerweile zu den Top Ten der meistbesuchten Top Spots in Asien. Zurzeit sind es bereits drei Millionen Besucher pro Jahr. Die Regierung plant jedoch, dass es in naher Zukunft sogar sieben Millionen sein sollen. Wie man das logistisch und Infrastruktur technisch lösen will, ist uns ein Rätsel. Der Flughafen wird bereits ausgebaut und über den Rest sollen sich die Betreiber dann Gedanken machen. Die kambodschanische Regierung ist dermassen korrupt, dass zurzeit ein Ausverkauf des gesamten Landes stattfindet. Strände, Inseln, Angkor Wat und was es für Investoren sonst noch so interessantes zu kaufen gibt, wird an den Meistbietenden verhöckert. Dies findet selbstverständlich auf dem Buckel der armen Bevölkerung statt, denn diese sieht von dem ganzen Geld keinen Cent. Hier ein kleines Beispiel: Angkor Wat wurde an einen chinesischen Ölmulti verkauft. Das Ticket für den Tempelbesuch kostet 40 Dollar. Jetzt kann sich jeder den Jahresgewinn bei 3 Millionen Besucher ausrechnen. Von den Einnahmen gehen jährlich eine Million Dollar an die Regierung. Die Provinz Siem Reap gehört nach wie vor zu den ärmsten des Landes, wo es nach wie vor an der
Ta Prohm, berühmt aus dem Film
Tomb Raider mit Angelina Jolie
Tagesordnung ist, dass Menschen verhungern. Scheinbar brodelt es auch schon entsprechend und niemand würde sich wundern, wenn es hier in den nächsten Jahren zu Vorfällen wie in der nordafrikanischen Welt kommt. Im Gegenteil, die Expats rechnen schon fast damit…. Das Land scheint also aus seiner Vergangenheit nicht viel gelernt zu haben. Wie auch, denn von den roten Khmer sitzen noch heute Leute in der Regierung. Unglaublich aber war! Wie auch immer… wir konnten uns jedenfalls bis zum Schluss, nicht so recht mit der Stadt anfreunden. Siem Reap scheint heute als fester Punkt auf allen Südostasien Reisenprogrammen zu stehen. Entsprechend wimmelt es in der Stadt von Pauschaltouristen. Das Angebot ist natürlich voll auf dieses Klientel zu geschnitten. Es gibt verschiedene Touristenmärkte, viele gesichtslose Restaurants mit dem üblichen Touristenessen und natürlich eine Pubstreet mit lautem Bars und leichten Mädchen. Patong lässt grüssen…. Der Durchschnittsbesucher bleibt zwei Nächte in der Stadt, macht eine Tempeltour, läuft durch die Pubstreet und behauptet dann in Kambodscha gewesen zu sein. Wir haben zwei Tempeltouren gemacht und ein Fischerdorf besucht. Die Tempel sind wirklich unglaublich faszinierend, sogar wir Kulturbanausen waren beeindruckt, bezüglich der Vorstellungskraft der Baumeister, die dieses Meisterwerk um 1150 schufen, um es dem Hindugott Vishnu zu weihen. Wir besuchten über 12 Tempel und waren nach zwei Tagen total geschafft von dem ganzen Herumgekraxel. Daher entschieden wir uns am dritten Tag für den Besuch im
mit Joy auf dem Boot durch das Fischerdorf
Fischerdorf Kampong Kleang, welches noch überhaupt nicht touristisch ist und eine willkommene Abwechslung war. Wir haben Joy, den wir auf unserer Tour nach Kep kennen gelernt haben, angerufen und gefragt ob er Zeit und Lust hat uns dahin zu begleiten. Joy ist 25 Jahre alt und arbeitete bis vor kurzem als Englisch Lehrer. In den vergangenen Jahren hat er hart und viel gearbeitet und jeden Cent für die geplante Heirat gespart. Als er dann kurz davor von seiner Freundin verlassen,  weil er in den Augen der Brauteltern nicht gut genug war, verfügte er über ein stolzes Vermögen von 4000 Dollar. Mit dem Ersparten hat er sich nun ein Tuk Tuk und ein Auto gekauft und ist damit uns Transport Business eingestiegen. Von einheimischen Frauen hat er die Nase voll, er ist nun auf der Suche nach einer Europäerin. Falls ich jemand wüsste, wäre er also sehr interessiert.... ;-))
Für uns war Joy ein Glückstreffer, so hatten wir Driver und Guide in einer Person dabei. Von ihm bekamen wir dann auch bestätigt, wie wütend und frustriert die Jugend über die aktuelle Regierung ist. Wir haben viel über das Land, sein Leben, seine Ziel und Wünsche gesprochen. Für uns war sowohl der Besuch im schwimmenden Fischerdorf, als auch das Zusammensein mit Joy ein tolles Erlebnis und somit einer unserer interessantesten Tage in Kambodscha.
Mittlerweile sitzen wir im VIP Bus nach Bangkok und fühlen uns, als hätten wir eine andere Welt betreten. Unsere Kambodschareise war ein tolles Erlebnis und wir haben das Land und seine Bewohner tief ins Herz geschlossen. Nun freuen wir uns jedoch erstmal auf eine anständige Dusche mit richtig warmem Wasser und anständigem Wasserdruck. Auch uns muss man heute Abend wohl länger einweichen, damit wir wieder richtig sauber werden. Morgen sollten dann Chantal und Tom eintrudeln. Mal schauen ob ich dann noch Zeit finde resp Lust habe um von unseren weiteren Erlebnissen zu erzählen… ansonsten wünsche ich hier und jetzt allen schöne Festtage, eine witzige Altjahrswoche und e guete Rutsch is 2013!

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