unser Konvoi |
Aufgrund der Massenanstürme der Casa
Besitzer auf die ankommenden Touristenbusse, haben wir den Besitzer unseres nächsten
Casas gebeten, uns am Busbahnhof abzuholen. Dies hatte zudem den Vorteil, dass
wir uns die Suche nach dem Haus sparen konnten. Lester stand auch verabredet am
Busbahnhof bereit und hatte sogar ein Bicitaxi mitgebracht, da es eine grössre
Distanz zu seinem Haus sei. Als der Taxifahrer uns mit dem ganzen Gepäck sah,
bekam er grosse Augen. Lester liess sich jedoch nicht beirren und begann zuerst
das Gepäck zu verladen und wollte uns beiden noch obendrauf setzen. Ich fand
dies jedoch eine Zumutung für den Taxifahrer, vor allem da ich wusste, dass
dieser in Moneta nacional bezahlt werden würde. Also winkten wir ein zweites
Bicitaxi dazu und fuhren im Konvoi Richtung Zentrum. Remedios schein eine
kleine ruhige Stadt zu sein. Dementsprechend sorgten wir für Aufsehen. Die
Einwohner lachten und winkten uns zu.
hier schaut er noch zu |
Remedios scheint, ausser im Dezember wenn es
sein bekanntes Festival feiert, wirklich nicht sehr populär zu sein. Alles
läuft hier sehr gemütlich und wir hatten endlich Zeit einfach mal so in den Tag
zu leben. Die meiste Zeit verbrachten wir in den um einen schönen Park
gelegenen Bars. Hier wird auch überall Domino gespielt. Dies ist neben Baseball
und Salsatanzen die dritte Freizeitbeschäftigung der Kubaner. Chöge interessierte
sich schon länger für das Spiel, da die Kubaner viel mehr Steine benützen und
jeweils 2 gegen 2 spielen. Bis anhin hatte er den Spielern immer nur von weitem
zu gesehen. Hier winkten sie ihn heran, er solle reinkommen und zu sehen.
Natürlich dauerte es nicht lange und er spielte mit. Als er begriffen hatte,
wie das Spiel funktioniert und wie man die Gegner klemmt, so dass sie schlussendlich
als Verlierer dastehen, fand das ausser seinem Partner niemand mehr lustig und
er musste sich eilends aus dem Staub machen. Ich habe mich halb krumm gelacht,
da er es einfach nicht lassen kann, egal wo wir unterwegs sind und was gespielt
wird. Er ist und bleibt ein elender Zocker….
Cayo las Brujas |
Remedios ist auch ein guter Ausgangspunkt
um die vorgelagerten Inseln mit den schönen Stränden zu besuchen. Auf diesen
befinden sich nur teure All Inklusiv Ressort, daher hatten wir eigentlich
geplant, die Inseln mit einem Taxi vom Festland aus zu besuchen.
Die Inseln sind mit einem 50 km langen Damm
mit dem Festland verbunden und die Fahrt dauert länger als wir gedacht haben.
Daher haben wir uns kurzfristig entschlossen für zwei Nächte in einem All
Inklusiv Hotel einzuchecken. Wir sind einem 5 Sterne Hotel der Melia
Kette gelandet. Bereits bei der Ankunft erlebten wir, warum der kubanische
Service einen so schlechten Ruf hat. Die Receptionisten erklärte uns, unser
Zimmer sei noch nicht bereit, was mich aufgrund der Nebensaison schon etwas
erstaunte. Wir setzten uns also in die Lobby und warteten. Es dauerte nicht
lange und ein älteres kanadisches Ehepaar setzte sich zu uns. Wir kamen ins Gespräch
und die Dame erzählte mir, dass sie Stammgäste in diesem Haus seien. Ich solle
mir dies nicht bieten lassen, sondern darauf bestehen, dass ich sofort ein
Zimmer bekomme. Ich also wieder an die Reception und nachdem ich mich nicht
abweisen liess, holte die Receptionistin ihre Chefin. Diese druckte eine
Zimmerliste aus, auf welcher jedes zweite Zimmer mit „libre“ aufgeführt war.
Dieses faule Ding war also nur zu bequem gewesen die Zimmernummern
abzutauschen…. Unglaublich. Die Kanadierin organisierte dann auch noch, dass
wir ein schönes Zimmer mit guter Lage überkommen.
Nun wohnen wir also direkt am
Strand und tragen weisse Plastikbändel am Arm. Dies ist der Freipass für
hemmungslose Schlemmerei oder ordinäre Saufgelage. An der Poolbar geht es auch
entsprechend zu und her. Die Anlage wird vor allem von Kanadiern gebucht. Diese
sind ein lustiges und kontaktfreudiges Volk. Alle geben sich Mühe uns das All
Inklusiv System zu erklären, da es da so einiges zu wissen gibt. Zum Beispiel
sind wir die einzigen, die keinen Plastikkrug dabei haben. Den braucht es, weil
die 2 dl Plastikbecher viel zu klein seien und diese viel zu oft nachgefüllt
werden müssten. Weiters müssten wir um gut bedient zu werden, erstmals ein paar
„Dollars“ springen lassen, dann klappe alles wie von selbst. Ich habe beim
Einchecken der Chef Reception als Dank für das zugeteilte Zimmer 1 CUC gegeben
und tatsächlich stellt sich seither, das gesamte Team auf den Kopf, sobald ich
irgendwo auftauche. Es geht aber auch anders. Beim Abendessen haben wir mit dem
Kellner gesprochen und ihm erzählt, wo wir schon überall gewesen sind und das
wir bis jetzt nur in den Casas gewohnt haben. Erst wollte er uns dies nicht
glauben und war total überrascht. Dann war er begeistert, dass wir somit das
„wirkliche“ Kuba kennen. Er habe es sonst nur mit den Touristen im Ressort zu
tun und die setzen scheinbar keinen Fuss ausserhalb die Hotelanlage. Er ist nun
auch ohne Schiergeld nett zu uns…
wär hätte gedacht, dass wir beide mal mit Plasikbänder rumlaufen ;-( |
Die Anlage ist wirklich schön, es fehlt uns
an nichts und wir geniessen es ein wenig zu relaxen. Trotzdem sind wir uns
einig, dass dies ein einmaliges Erlebnis bleibt und wir definitiv nie wieder
All Inklusiv buchen werden ;-))