In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

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Freitag, 15. April 2011

Luang Prabang, die alte Königstadt

Luang Prabang liegt im Norden von Laos, auf einer Landzunge am Zusammenfluss vom Mekong und dem Nam Khan. Seine Lage ist ausserordentlich schön, da es umgeben von Bergen und Natur ist. Auf uns wirkt es mehr wie ein kleines Dorf. Das Stadtbild wird vor allem von den mehr als 30 Klöstern und ihren über 2000 Mönchen, die dort leben geprägt, sowie den alten Villen der Franzosen. Die Stadt wurde 1995 zum UNESCO Kulturerbe erklärt und ist eine der schönsten die wir bis anhin gesehen haben. Wir wohnen in einem gemütlichen Gästehaus, an dem jeden Morgen um 6 Uhr früh die Mönche auf ihrem Almosengang vorbei ziehen. Die Einheimischen knien am Boden und spenden ihnen Reis und Obst. Das Ganze gibt ein sehr malerisches Bild ab, so dass es sich lohnt so früh aufzustehen. Es gibt natürlich auch diverse Märkte in der Stadt. Alle jedoch klein und fein, also nicht vergleichbar mit jenen in BKK. Abends wird die Hauptstrasse gesperrt und es findet ein äusserst abwechslungsreicher Nachtmarkt statt, auf dem die ethnischen Minderheiten ihre Handarbeiten anbieten. Zudem gibt es eine Foodmeile mit den kuriosesten Angeboten. Von Hühnerfüssen, über Büffelschenkel bis hin zu den verschiedensten gegrillten Insekten ist alles zu haben. Es gibt jedoch auch Sachen, die unsere Mägen nicht gleich in den Streik treten lassen, wie Frühlingsrollen, gebratene Hühner und Nudelgerichte, eine richtige Schlemmeroase also. Das absolut Beste dazu ist das einheimische eisgekühlte Beer Lao. Nach unserer Ankunf haben wir erstmals einen Stadtspaziergang gemacht und sind auf eine Brücke, die über den Nam Khan führt gestossen. Ein Schild machte uns auf eine Bar die am anderen Ufer liegt aufmerksam. Also nichts wie hin und wir sind in einer Oase der Ruhe gelandet. Mitten im Urwald wurden Häuschen auf Stelzen gebaut, worin man gemütlich etwas trinken oder essen kann. Mega Location, sowas haben wir noch nie gesehen. Also entschlossen wir als erstes eine der laotischen Spezialitäten auszuprobieren. Es handelt sich hier um eine Art Fondue. Ein Eimer mit brennender Kohle wird in eine Vertiefung im Tisch gestellt und obendrauf kommt eine Schale mit Bouillon. Dazu erhält man eine Platte mit Fleisch und einen Korb voller Gemüse. Kaum hatten wir mit unserem Fondue begonnen, brach ein mords Tropengewitter über uns herein. Es gab einen Knall und der Strom war weg. Zudem stürmte es, dass es mir vorkam als würde umgehend das Häuschen in dem wir sassen weggefegt werden. Die Angestellten haben cool Kerzen verteilt, die Bastmatten an den Seiten des Häuschens runtergelassen und wir waren auf uns selbst gestellt. Erst war mir doch etwas mulmig zumute, da man sich bekanntlich bei Gewitter nicht im Wald aufhalten soll, ich war aber scheinbar die Einzige die sich deswegen Gedanken machte, also versuchte ich das Ganze auch gelassen zu nehmen. Mit etwas Humor im Nachhinein war es sicher das romantischste Essen, dass Chöge und ich je zusammen hatten und geschmeckt hat es ausgezeichnet. Wir haben jedenfalls einen ersten Eindruck erhalten, was mit der viel umschriebenen Gelassenheit der Laoten gemeint ist ;-)) Mittlerweile sind wir bereits 5 Tage hier und haben Tempel besichtigt, sind bei fast 40 Grad auf den Phou Si mit 329 Stufen gestiegen und haben einen Ausflug in die nähere Umgebung zum Tad Kuang Xi gemacht. Das ist ein Wasserfall mit einer Reihe türkis farbener Badebecken. Obwohl zurzeit absolute Trockenzeit herrscht ist der Wasserfall sehr beeindruckend. Natürlich mussten wir auch dort hinauf klettern. Der Aufstieg war sehr anstrengend und ich habe bei der Hitze mehr als einmal über diese Idee geflucht. Trotzdem hat sich das ganze gelohnt, da man von oben einen wunderschönen Blick übers Tal hat und unterwegs die seltsamsten Typen beim Auf- od Abstieg trifft. Sogar Frauen in High Heels sind uns begegnet (natürlich Asiatinnen). Ist mir ein Rätsel wie das unfallfrei geht, da ich beim Abstieg sogar in meinen Bergschuhen Mühe hatte mich auf den Beinen zu halten. Das absolute Highlight unseres Aufenthalts in Luang Prabang ist jedoch das laotische Neujahrsfest. Dieses wird auch hier mit einer mega Wasserschlacht gefeiert. Seit zwei Tagen geht das schon so. Niemand ist vor einer Dusche sicher. Vor jedem Haus stehen riesige Becken gefüllt mit Wasser und jeder der vorbei geht, erhält eine Dusche mit dem Satz "Sabadii Pimai Lao", was soviel heisst wie „es guets Neus“ . In das Wasser wird zusätzlich Farbe gegeben und die Einheimischen reiben sich damit die Hände ein und jeder der nicht schnell genug ist, wird damit eingeschmiert. Hier sieht es aus, als wäre der Krieg ausgebrochen. Zur Grundausrüstung gehören Schirm und Wasserpistole. Die Touristen waren anfangs ziemlich konfus ab diesem Brauch, mittlerweile wird jedoch heftig mitgemischt. Sogar die älteren Semester sind mit von der Partie. Wir sitzen stundenlang in den Strassencafes, beobachten das Treiben und lachen uns kaputt, der Unterhaltungswert ist kaum mehr zu überbieten. Obwohl wir hier viel Spass haben, geht unsere Reise morgen weiter Richtung vietnamesische Grenze und das Fest muss ohne uns zu ende gehen ;-((

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