In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

Das sind wir...

Dienstag, 26. Juni 2012

Havanna.... Kubas stressige Hauptstadt

Mittlerweile befinden wir uns in Havanna… langsam aber sicher geht es dem Ende unserer Ferien entgegen. Ehrlich gesagt bin ich nicht unglücklich darüber, da die Hauptstadt extrem anstrengend ist. Wir haben volle zwei Tage gebraucht bis wir einigermassen damit klar gekommen sind. Hier ist es heiss, es stinkt, die Jineteros und auch die Bettler sind unerträglich aufdringlich und die Infrastruktur ist dermassen baufällig, dass man nie weiss wenn einem irgendetwas auf den Kopf fällt.
in dieser Strasse haben wir gewohnt
Wir haben mit dem Bus eine Stadtrundfahrt gemacht und sind wirklich beeindruckt von den ganzen geschichtsträchtigen Gebäuden und Plätzen. Unser Favorit ist das Hotel Nacional, in dem sich in den 50er Jahren sämtliche Mafiosos die etwas auf sich hielten, die Türe in die Hand gegeben haben. Von dort hat man einen wunderbaren Blick aufs Meer und über den bekannten Molecon, Havannas Spazierpromenade am Meer.
Nachdem ersten Tag in der Stadt waren wir dermassen k.o., dass wir uns entschieden haben den zweiten an der Playa del Este, dem Hausstrand von Havanna, zu verbringen.
Coco Taxi; Havannas Transportmittel
Wir waren richtig überrascht auch hier einen schönen Karibikstrand, mit fast keinen Leuten vorzufinden. Leider wurden wir auch hier von einer jungen Jinetera belästigt. Zuerst war es noch ganz lustig als sie sich zu uns setzte um mit uns Yazzee zu spielen, obwohl sie schon ziemlich einen sitzen hatte. Sie sprach nur spanisch, was für uns einmal mehr eine gute Übung war. Irgendwann fing sie dann an, uns zu bedrängen mit ihr in den Ausgang zu kommen. Wir versuchten uns rauszureden so gut es ging und ihr irgendwie klar zu machen, dass wir noch ein wenig unsere Ruhe haben wollten. Leider ohne grossen Erfolg, bis wir uns schlussendlich  entnervt auf den Heimweg machten.
Trotz dieses Erlebnisses kamen wir dann doch ziemlich relaxt in die Stadt zurück und fanden alles gar nicht mehr so schlimm. Nach einem währschaften Abendessen in unserem Casa, machten wir uns sogar auf die Socken um Havannas Nightlife kennen zu lernen. Eigentlich hatten wir vor ins Casa de la Musica zu fahren, nachdem uns andere Reisende jedoch erzählten, dass dieses hier in Havanna, vor allem ein Treffpunkt für Prostituierte und alte schwitzende männliche Touristen sei und uns unsere Strandbekanntschaft auch unbedingt dorthin schleppen wollte, liessen wir es bleiben und machten es uns in einer Bar gegenüber des Parque Centrals gemütlich. Wir tranken Rum, hörten der Musik zu und wurden ununterbrochen von Bettlern angequatscht. Es war wirklich zum …. Irgendwann kam mir in den Sinn, das die Hotels ja auch Dachterrassen haben. Wir also hoch aufs Dach, dort spielte ebenfalls eine Band und wir hatten endlich unsere Ruhe. Es war eine Oase in der stressigen Stadt.
Das Capitol, die touristische Seite Havannas
Uns wurde klar, dass wir mit Höflichkeit nicht weit kommen würden. Ab sofort knurrte Chöge jeden an, der versuchte uns anzusprechen. Ein paar Mal konnte ich das Lachen kaum zurückhalten. Es war zu komisch wenn der „kleine Kohler“ den grossen schwarzen Mann so böse angeschaut hat, dass dieser sich ohne ein Wort zu sagen von uns abgewendet hat. Jedenfalls wurden wir von da an in Ruhe gelassen. Schade, dass es nur auf die harte Tour funktioniert hat und kaum zu glauben, aber wir haben uns bis zum Schluss dann doch noch mit der Stadt anfreunden können. As wir uns endlich in Ruhe auf die Suche nach dem viel gerühmten  Glanz vergangener Tage machen konnten, haben wir diesen dann auch gesehen. Havanna ist definitiv eine unglaubliche Stadt und wir sind froh, haben wir uns den Besuch bis zum Schluss gespart.

Mein Fazit:
Mittlerweile sind wir schon wieder zwei Wochen zu Hause. Wir haben unsere Verlangen nach allem was wir entbehren mussten gestillt und können unsere Zeit in Kuba nun mit dem nötigen Abstand betrachten. Chöge hatte während der ganzen Zeit generell viel weniger Mühe mit dem Sozialismus als ich. Für mich war diese Reise einmal mehr auch ein Kennenlernen meiner persönlichen Grenzen. Ich stehe dem Sozialismus völlig verständnislos gegenüber, da ich keinen  einzigen Vorteil eines solchen Systems erkennen kann. Die ganze Wirtschaft befindet sich unter staatlicher Kontrolle. Aufgrund des fehlenden Wettbewerbs hat man weder Auswahl noch Qualität. Damit die Kubaner ihre Grundbedürfnisse abdecken können erhalten sie monatlich ein Markenheft, mit dem die Güter bezogen werden können.
Wir haben ein Volk kennen gelernt, das entweder träge in den Tag hineinlebt und sich mit den gegebenen Umständen zufrieden gibt oder tagtäglich auf ein neues den Kampf  für ein paar zusätzliche Devisen aufnimmt, damit es sich auch mal mehr als das absolute Minimum leisten kann. Im Fokus stehen dann natürlich die Touristen, was mit der Zeit wirklich nervig wird.
typisch kubanisch....
Wir haben Alleinreisende (männlich und weiblich) kennen gelernt, die sich bitter beschwert haben, dass es für sie mit der Zeit unerträglich wurde, da man als Alleinreisender zusätzlich noch den Stempel für einen Freifahrtsschein nach Übersee, sozusagen in ein besseres Leben, auf der Stirne trägt.
Zum Glück haben wir uns entschieden in den Casas Particulares zu wohnen. So hatten wir die Möglichkeit, die Kubaner auch als offenes, umgängliches und fröhliches Volk kennen zu lernen, das voller Hoffnung in die Zukunft blickt. Sie wissen zwar nicht in welche Richtung sich das Land entwickelt, es sind sich jedoch alle einig, dass es besser sein muss als es im Moment ist; schlechter war es in den letzten 50 Jahren ja bereits und das ist für mich kaum vorstellbar….

Rückblickend war Kuba für mich also ein sehr zwiespältiges Erlebnis. Bleiben werden eh nur die schönen Erinnerungen und das sind vor allem tolle Karibikstrände, alte Autos, baufällige Städte mit eigenartigem Charme, Kubaner in Schaukelstühlen mit Zigarren im Mund und last but not least heisse Nächte mit Salsa und gefährlichen Mojitos …. Eine Reise war die Insel auf jeden Fall wert aber zurück kehren werde ich persönlich vermutlich nicht.

Empfehlenswerte Casa Particulares in Kuba:

Havanna: Casa Colonial Yadilis y Joel, Industria 120 altos, entre Trocadero y Colon, Centro Habana
Tel +53 78 630565, palomita3ra@gmail.com
Varadero: Casa Betty y Jorge
Jorge Pla y Betty Sanchez, Calle 31 Nº 108A. Varadero / Matanzas
Tel.:+53 45 612553 / Cel.:+53 52 890401 / Email: bettylisbet@yahoo.es
 
Vinales: Casa Villa Cristal
Anita & Francisco Martinez, Rafael Trejo 99, Vinales / Pinar del Rio
Tel: +53 52 701284 / villacristal@yahoo.es / www.villacristalcuba.com
 
Cienfuegos: Casa Bella Perla Marina
Amileidis y Waldo Soza Rodríguez del Rey, Calle 39, No 5818, Esq.Ave.60, Cienfuegos 
Tel: +53 43 518991 / bellaperlamarina@yahoo.es
 
Trinidad: Hostal Dr. Suarez y Sra Addys
Michelena Addys, 174 Santiago Escobar Street, Trinidad / Sanctis Spiritus
Tel : + 53 41 992422 / addystrinidad@yahoo.es
 
Santa Clara: Casa La Pergola Autentica
Carlos Obregón y Carmen Rodríguez
61 Luis Estévez, e/ Independence (Boulevard) and Martí, Santa Clara / Villa Clara
Tel: +53 42 208686
carmenrt64@yahoo.es http://hostalautenticapergola.blogspot.com/
 
Remedios: Hostal Buen Viaje
Lester Mercedo y Naty Torna, Andres del Rio Nr 20, Remedios
Tel +53 42 396560 / hostal.buenviaje@gmail.com

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