Im Hotel wurden wir von Bao, unserem Guide, erwartet. Der fuehrte uns in unser Zimmer, das er fuer uns gebucht hatte. Sagen wir mal es war "sehr einfach". Es war jedoch absolut sauber und ich hatte nicht schon wieder Lust auf Diskussionen, also liessen wir das Ganze wie es war.
Wir goennten uns erstmals ein ausgiebiges Fruehstueck und dann ging es auch schon los mit der ersten Tour. Wir fuhren quer durch die Berge in die Dorfer der Minderheiten. Diese tragen alle, die fuer ihr Dorf typische Uniform und sind daher heiss begehrte Fotomotive. Es war interessant zu sehen wie einfach die Leute leben. Ueberall wurden wir freundlich begruesst und teilweise sogar zum Tee eingeladen. Fuer die Kinder hatten wir Bonbons, Ballons, Seifenblaetterli, Malbuecher und Filzstiffte dabei. Die waren absolut happy und haben uns angestrahlt. Das Leben in den Bergen ist sehr hart. Die meisten Leute leben von der Landwirtschaft. Die Gegend ist karg, steil und uneben. Ueberall laufen die Nutztiere frei herum, dass war total unterhaltsam. Uns begegneten, Wasserbueffel, Schweine, Huehner und Ziegen, welche genauso Verkehrsteilnehmer sind, wie Autos und Motorraeder. Wir haben nirgends ein totes Tier gesehen. Uns ist es ein Raetsel wie das funktioniert.
In dieser Region treffen zwei Klimas aufeinander. Die Hitze aus Laos und die Kaelte aus China. Das hat zur Folge, dass die Felder oft ueberschwemmt oder verhagelt werden. Wenn die Leute Glueck haben koennen sie einmal im Jahr ernten. Viele der Bergbewohner, die in der naeheren Umgebung von Sapa wohnen, haben sich daher Englischkenntnisse angeeignet und versuchen jetzt an den Touristen Geld zu verdienen, indem sie ihnen ihre Stickereien verkaufen wollen. Das fuehrt zu witzigen Szenen. Zum Beispiel eine Menschentraube von ca 30 Hmongfrauen umringt eine einzige Touristin und schnattert auf diese ein. Oder ein Paerchen das in Begleitung von einem Haufen dieser Frauen versucht, einen romantischen Abendspaziergang durch die Alpenstadt zu machen. Choege und ich haben es vorgezogen, uns irgendwo auf eine Terrasse zu sezten, ein Bier zu trinken und unserer Schadenfreude freien Lauf zu lassen. Uns kam zu gute, dass Choege sehr boese schauen kann und so wurden wir fast immer in Ruhe gelassen.
Am zweiten Tag fuhren wir zu einem Markt, der ziemlich weit abseits liegt und nur selten von Touristen besucht wird. Dort konnten wir zusehen, wie Bueffel ge- und verkauft werden, wie die Minderheiten ihre Wocheneinkaeufe erledigen und die Jugendlichen sich zum Flirten treffen. Es war toll dem Treiben zu zusehen. Anschliessend fuehren wir die ganze Strecke mit dem Boot zurueck und besuchten nochmals ein Dorf. Zum Schluss sind wir noch an den Grenzuebergang nach China gefahren und haben dem Treiben dort eine Weile zugeschaut. Hier laeuft der Handel heiss. Da werden Sachen hin und her geschoben und gezogen, so dass einem beim Zuschauen nicht langweilig wird. Aufgrund der vietnamesischen Ferien mussten wir den Besuch im Norden auf 2 Tage reduzieren. Was sehr schade ist, da es noch viel zu sehen gaebe. Wir hatten mit Bao einen super Fueher. Er hatte in den 80iger Jahren, von der vietnamesischen Regierung die Moeglichkeit erhalten, in der DDR Maschinenbau zu studieren. Er verbrachte total 7 Jahre in Ostdeutschland und spricht hervorragend Deutsch. Es war interessant im zu zuhoeren, wenn er uns von seinen Erinnerungen erzaehlte. Wir konnten ihn auch alles fragen und wir bekamen immer eine Antwort, egal ob politisch oder auch persoenliche Themen angeschnitten wurden. Wer weiss vielleicht kommen wir eines Tages wieder und schauen uns das Verpasste auch noch an.
Nun sind wir wieder in Hanoi und geniessen unsere letzten 2 Tage, bevor es dann zurueck in die Schweiz geht. Wir haben viel erlebt und bis auf zwei, drei Erlebnisse eine super Zeit hier verbracht. Vietnam hat uns absolut begeistert und es gaebe noch viel zu sehen und zu erleben. Wir sind jedoch auch ein wenig reisemuede und freuen uns nun auf unsere jederzeit gut organisierte Heimat;-))
Liebe Gruesse an alle die mitgelesen haben und bis bald....
Gaby und Choege