In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

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Donnerstag, 23. April 2009

Hoi An.... UNESCO Weltkulturerbe

Unser naechstes Ziel ist Hoi An, dies liegt 730 km noerdlich von Mui Ne. Uns stand somit die erste Etappe im Schlafwagen bevor. Wir waren gespannt, ob das einigermassen zu ertragen ist. Der erste Eindruck war jedoch gar nicht so schlecht. Es schien einigermassen sauber zu sein und die Betten haben sogar richtige Matrazen inkl Kopfkissen und Duvet. Da wir beide auch nicht unbedingt gross sind, konnten wir uns ganz austrecken und haben ziemlich gut geschlafen. Es ist natuerlich kein Vergleich zu einem richtigen Bett, da es doch ganz schoen schaukelt, aber eine gute Alternative um vorwaerts zu kommen ist es allemal. Die Zugfahrt war auch ziemlich unterhaltsam, da auch eine Gruppe Englaender in unserem Wagen untergebracht war, so dass die Vietnamesen eine ziemliche Auswahl hatten und sich aussuchen konnten, wen sie nun anstarren moechten. Scheinbar ist es doch eher selten, dass die westlichen Touristen im Zug reisen.
Nach 13 Stunden erreichten wir morgens um 4h30 die Stadt Da Nang. Am Bahnhof wurden wir bereits erwartet, da wir die Tatsache, dass wir bereits so fruehmorgens auf den Beinen sind, ausnutzen wollten, um uns unterwegs die raetselhaften Ruinen von My Son anzuschauen. Diese sind Ueberbleibsel des ehemaligen Koenigreichs Champa und sollen bei Sonnenaufgang besonders schoen sein. Von der Tempelstadt ist jedoch nicht mehr allzu viel uebrig, da die Amis im Krieg so ziemlich alles zerbombt haben. Der Ausflug dorthin lohnt sich aber trotzdem, da die Anlage in einem wunderschoenen Tal liegt. Wir waren dann auch die ersten Besucher und haben es sehr genossen einmal ganz fuer uns zu sein.
Auf dem Weg nach Hoi An, konnten wir dann sehen wie Vietnam erwacht. Ueberall waren Leute unterwegs die auf dem Weg zum Markt waren. Die Vietnamesen sind erstaunliche Logistiker. Es ist nicht zu glauben was und vorallem wie sie ihre Ware transportieren. Wir haben ein paar Mal gestaunt. Die ganze Gegend besteht hier natuerlich aus Reisfeldern, auf welchen man Wasserbueffel gemuetlich am Grasen sieht. Genau so stellt man sich Vietnam vor.
Gegen 9h00 sind wir dann endlich im Hotel eingetroffen. Eine super Anlage mit einem riesen Swimmingpool, mitten in einem tollen Garten. Leider musste wir unser Bad auf spater verschieben, da wir zum Fruehstueck bei Thomas, einem Deutschen der in Hoi An lebt, eingeladen waren. Wir haben dann auch gemuetlich bei ihm zu Hause auf der Dachterrasse gegessen und hatten endlich Gelegenheit, alle Fragen zu stellen, auf die wir bisher keine Antworten erhalten haben. Es war sehr lustig und wir blieben viel laenger als wir eigentlich geplant hatten.
Am naechsten Tag stand dann unsere Tour zu den Palmengaerten auf dem Programm. Um 8h00 ging es bereits los. Mit Karsten, einem Mitarbeiter von Thomas, fuhren wir auf den Velos querfeldein und hatten Gelegenheit zu sehen, wie die Landbevoelkerung lebt und was sie alles aus den Kokosnusspalmen, die hier erstaunlicherweise im Wasser wachsen, produzieren. Wir konnten den Leuten beim Arbeiten zusehen und Karsten wusste viel darueber zu erzaehlen. Unterwegs machten wir bei einem Grosi halt und assen Baquette mit einer scharfen Fuellung. Wir wussten nicht genau was da drin ist, aber es hat super toll geschmeckt. Das ist uebrigens das erfreuliche Ueberbleibsel aus der Kolonialzeit. Die Franzosen haben das Brot zurueck gelassen. Das hat mir sonst in Aisen immer unheimlich gefehlt.
Am Abend ging es dann endlich ins ehemalige Hafenstaedtchen, das mittlerweile das UNESCO Siegel traegt und somit unter Schutz steht. Die Leute duerfen an den alten Haeusern nichts veraendern, was ein richtiger Segen fuer Hoi An ist und den Tourismus so richtig anzieht. Die Altstadt wird schon jetzt jeden 2. Abend fuer Motorraeder gesperrt. Es ist herrlich ruhig und man hat Gelegenheit so richtig zu flanieren. Hoi An ist auch DIE Stadt der Schneider. Ueberall hat es Kleidershops und es gibt nichts, was sie einem nicht innert kuerzester Zeit schneidern koennten. Fuer mich war es jedoch zu heiss, so dass ich nie so richtig in Shoppingstimmung gekommen bin; zur Freude von Choege, muss ich hier noch erwaehnen.
Wir hatten hier auch noch ein lustiges Erlebnis. Irgend an einem Morgen waren wir unterwegs in Richtung Altstadt um ein paar Besorgungen zu machen, als uns eine Vietnamesin auf einem Motorrad angequatscht hat. "Where are you going....?"; "Where are you from...?" "Are you married...?" usw. Das ist hier ueblich, da alle ihre Fremdsprachenkenntnisse an den Touristen ausprobieren wollen. Wir kamen auf jeden Fall mit ihr ins Gespraech und schlussendlich hat sie uns zu sich nach Hause eingeladen. Bei ihr zu Hause bekamen wir Stuehle hingestellt und haben noch eine zeitlang mit ihr herum gealbert, bis sie uns dann ploetzlich ans Herz legte wir muessen unbedingt schauen, dass wir moeglichst schnell ein Baby bekommen, da ich ja nicht mehr die Juengste sei. Sie hat Choege auch gleich ein paar Tipps diesbezueglich gegeben; wir haben uns kaputt gelacht. Damit es moeglichst bald klappen wuerde, hat sie uns auch gleich noch unsere chinesischen Sternzeichen in Form von Gluecksbringer verkauft. Wir wissen nun, dass Choege im Jahr des Hasen und ich im Jahr der Ratte geboren sind. Gemaess der Prophezeihung der Vietnamesin soll das super passen. Wie auch immer, wir haben auf jeden Fall eine fuer uns ganz neue Verkaufstaktik kennen gelernt. Man muss nur wissen wie, dann kann man den Touristen alles andrehen. Wie frueher schon erwaehnt; die Vietnamesen sind charmant aber auch riesen Schlitzohren.
Leider vergingen unsere vier Tage in Hoi An viel zu schnell. Heute geht es bereits wieder weiter. Wir fahren mit dem Zug ueber den Wolkenpass nach Hue. Diese Strecke fuehrt direkt an der Kueste entlang und gilt als eine der schoensten Vietnams.

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