In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

Das sind wir...

Samstag, 11. April 2009

Saigon.... wir sind angekommen

Nach einem super ruhigen Flug, dem besten den wir ueberhaupt je hatten, sind wir in HCMC (oder Saigon) angekommen. Bereits die Fahrt mit dem Taxi in die City war ein Erlebnis fuer sich. Sooooo viele Motorraeder auf einem Haufen, der sich mit-, gegen- und durcheinander bewegt, haben wir noch niergends sonst in Asien gesehen. Und oh Wunder es funktioniert problemlos. Mittendrin sind dann noch Garkuechen, Velos, Autobusse, Lastwagen und was sich sonst noch irgendwie fortbewegen kann. Unsere Bedenken was das Ueberqueren von den Strassen anbelangt wurden mit jeder Minute groesser. Der Taxidriver erklaerte uns auch sofort, das Vietnam die meisten Motorraeder auf dem ganzen Globus hat. Super, das kann ja heiter werden....

Die Vietnamesen sind uns auf den ersten Blick sehr sympathisch. Freundlich, zuvorkommend und jederzeit bemueht behilflich zu sein. Uns faellt auf, dass dies ein sehr geschaeftstuechtiges Volk ist. Wir haben relativ schnell den Eindruck erhalten, dass in diesem Land einfach alles moeglich ist. Es ist nur eine Frage von Zeit, Geduld und Devisen ...

Also der Reihe nach. Wir sind also nach unserer Ankunft mit dem Taxi ins Hotel gefahren, das sich mitten im Travellerviertel befindet. Unser erster Volltreffer, guenstig, sauber, super Lage. Der Start ist also geglueckt. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck auf der Dachterrasse des Hotels, hauten wir uns erstmals ein paar Stunden aufs Ohr und dann ging es los. Erstmals erkundigten wir die naehere Umgebung. Rund ums Hotel ist es natuerlich ziemlich tourischtisch, wobei das Wort "touristisch" schnell mal eine neue Bedeutung bekommt. Man begegnet ab und zu mal einem Menschen mit weisser Hautfarbe, die Asiaten sind jedoch deutlich in der Ueberzahl. Wir also direkt zu der als Tip im Reisefuehrer angegebenen Bar. Diese befindet sich an einer Kreuzung auf der Seite unseres Hotels, so dass wir Gelegenheit hatten das Verkehrssystem zu studieren. Waehrend unseres Aufenthalts in der Bar wird Choege von Hasch, ueber Crack, Rasierschaum und -klingen, Nastuecher, Kaugummis, Reisefuehrer (natuerlich kopiert) und vieles mehr angeboten. Choege hat bereits die ersten Zweifel was sein Aeusseres angeht.

Nach dem wir ein paar Bier gekippt haben, das hier uebrigens hervorragend schmeckt, haben wir genuegend Mut beisammen, um uns an die erste Strassenueberquerung zu wagen. Eigentlich ist es gar nicht so schwierig. Immer laufen, nicht zu schnell und nicht zu langsam, ja nicht stehen bleiben und immer dem entgegenkommenden Verkehr in die Augen schauen. Mittlerweile funktioniert das schon als waeren wir uns nichts anderes gewohnt. Wir nutzten den Nami also um uns anzuklimatisieren, das Essensangebot zu studieren und unsere Zugtickets zu kaufen. Das Buero von Vietnam Railways haben wir sofort gefunden und bis nach Hanoi alle Tickets bekommen die wir wollten. Den Rest muessen wir uns dann im Norden beschaffen, da es sich hier um Tickets einer anderen Strecke handelt und das System diese nicht reservieren kann. Langsam hatten wir Hunger und uns relativ schnell fuer ein Thai Restaurant entschieden, das im Reisefuehrer als Insider Tip angegeben war. Einmal im Urlaub kann man das ja machen. Uns war es am ersten Tag wichtig zu wissen, was wir essen. Zum Testen der vietnamesischen Kueche haben wir ja noch viel Zeit. Es hat dann auch toll geschmeckt. Vollgestopft und von der langen Anreise muede, haben wir uns dann um acht Uhr abends ergeben und sind ins Bett.

Nach 12 Stunden Schlaf waren wir dann wie neu geboren. Heute stand das alte franzoesische Viertel auf dem Programm. Wir haben alle Sehenswuerdigkeiten abgeklappert: die Notre Dame Kathedrale, das Parlamentsgebaeude, das Stadttheater, die Hauptpost, den Saigon River und am Schluss die Dachterrasse des Hotel Rex. Dort haben wir uns dann sogar noch eine laengere Pause am Pool gegoennt. Choege konnte es nicht lassen und hat die Asiaten, welche ihre Bahnen zogen provokativ herausgefordert und jeder hat ohne Worte mitgemacht. Erstaunlicherweise hat er gegen jeden einen Vorsprung herausgeholt. Er konnte es auch nicht lassen, zwischendurch die Distanz absichtlich zu verringern, so dass "der Gegner" wieder Biss entwickelte, um dann auf ein neues Gas zu geben. Ich habe mich koestlich amuesiert, vorallem am Ergeiz der Asiaten. Und etwas gelernt habe ich auch noch; verlieren tun sie nicht gerne, das war jedem ins Gesicht geschrieben. Woher Choege diese Ausdauer hat, ist mir auch jetzt noch ein Raetsel. Vorallem nachdem wir unsere Stadtbesichtigung ausschliesslich zu Fuss gemacht haben.

Wir haben auch unsere erste Pho, das ist die weltbekannte vietnamesische Suppe gegessen, natuerlich wie es sich gehoert mit Staebchen. Zudem wurden wir waehrend unserer Stadttour von zwei Studenten angesprochen, ob sie mit uns ein Interview machen koennten. Natuerlich machten wir mit....

Wir sind schon nach dieser kurzen Zeit der Meinung, das Vietnam komplett anders ist als das restliche Asien, welches wir bisher kennengelernt haben. Dieses Land verfuegt ueber ein riesen Potential und wird von einem Volk getragen, das bereit ist zu arbeiten um etwas daraus zu machen. Anders als anderswo, sind hier alle irgendwie am Handeln, Werkeln, Transportieren usw. Man sieht in dieser Millionenstadt fast keine Bettler, keine Alkis und wird vorallem nicht dauernd doof angemacht. Bisher wurde uns immer mit einer angenehmen Zurueckhaltung begegnet, welche fuer den Tourismus sehr wichtig werden koennte. Zudem sind die Vietnamesen immer zu einem Spass aufgelegt. Als uns ein Strassenhaendler einen Kokosnussdrink verkaufen wollte und Choege wie ueblich den Preis viel zu hoch fand, hat der kurzerhand Choege, seinen "Laden" uebergeben, damit dieser sieht wie schwer seine Arbeit ist. Choege hat danach breitwillig den verlangten Preis bezahlt.
Morgens und abends trifft sich die Bevoelkerung in den Parks, die ueberall zu finden sind, um sich koerperlich zu betaetigen. Das ist voll witzig zum Zuschauen, wenn zBsp 50 Damen jeder Altersklasse sich im Bauch- oder Salsatanz ueben. Die Maenner spielen Fussball, Badminton oder sonst noch Sachen die wir noch nie gesehen haben.
Wir sind sehr gespannt, was das Land alles noch zu bieten hat. Morgen geht es ins Mekong Delta, darauf freuen wir uns sehr....

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