In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

Das sind wir...

Dienstag, 12. Februar 2008

Mae Hong Son

Am dritten Tag machten wir uns dann auf den Weg zum Flughafen. Ich hatte ueber Internet ein E-Ticket einer Billigfluggesellschaft in die hoechstgelegne Provinzhauptstadt Thailands gebucht. Diese sei sehr idillisch und in der Nähe gibt es die berühmten Longneck Frauen zu sehen. Am Flughafen angekommen, trafen wir eine Schweizer Familie mit der wir uns ausgiebig ueber die ihn Thailand gemachten Erfahrungen unterhielten. Wir mussten uns ja nicht beeilen, da wir nur Handgepaeckt dabei haben. Den Rest haben wir in einem Guesthouse in Chiang Mai zwischengelagert. 10 Minuten vor dem Boarding, machten wir uns auf dem Weg zu unserem Gate. Die Gepaeckkontrolle pfiff und mir kam schlagartig in den Sinn dass ich ja all meine Kosmetikflaschen im Handgepaeck habe. Diese muss man natuerlich auf Inlandfluegen auch aufgeben oder wegschmeissen. Letzteres kam nicht in Frage da ich nicht bereit war ein kleines Vermögen in Form von Fluessigkeiten in den Abfallkuebel zu werfen. Es gab eine heftige Diskussion und wir wurden zurueck zum CheckIn Schalter geschickt. Wir rannten los, vorbei an der verdutzt schauenden Zuercher Familie die Treppe runter. Dort angekommen war niemand mehr da. Wir also weiter an die Information. Dort sagte man uns wir sollen wieder nach oben, wir koennten den Rucksack auch dort noch einchecken. Ich machte dem Angestellten klar, dass man uns von dort nach unten geschickt habe. Mittlerweile sollte das Flugzeug bereits weg sein. Er ergriff das Funk, ereiferte sich und schickte uns wieder nach oben. Dort konnten wir den Rucksack nun tatsaechlich abgeben und wurden eine weitere Treppe nach unten geschickt. Wir sollten dort warten. Gottseidank der Vogel war noch da. Mit uns warteten sechs andere Passagiere im klimatisierten Raum. Fuer mich war klar, dass es sich hierbei um die Passagiere der First Class handelt. Wir wurden aufgefordert denn Bus zu besteigen, der uns zum Flugzeug bringen wird. Als wir das Flugzeug bestiegen stellte sich heraus, dass wir die einzigen acht Passagiere waren. Nun bekamm ich doch ein kommisches Gefuehl und war mir reuhig, dass ich zu geizig war einen teureren Flug bei der Thaiair zu buchen. Choege lachte sich natuerlich halb tod und machte doofe Sprueche was uns nun alles erwarten wird...
Die 3o Minuten Flug erwiesen sich jedoch als absolut harmlos und wir landeten ohne Zwischenfall in Mae Hong Son. Die Stadt gefiehl uns auf Anhieb. Klein, ruhig und gepflegt. Mittendrin ein kleiner Markt. Gemaess Reisefuehrer ist ein ca 1km langer Fussweg in das Stadtzentrum kein Problem. Wir also zu Fuss los. Da wir noch keine Buchung hatten fuer diese Stadt, dachten wir dies sei eine gute Gelegenheit alles in Ruhe anzuschauen zu koennen. Leider kamen einfach keine Guesthaeuser und wir entschieden uns dann doch ein Tuk Tuk zu dem im Reisefuherer angegebenen Guesthouse zu nehmen. Die Fahrt dauerte keine Minute, da wir uns kurz davor befanden. Um uns nicht doof aussehen zu lassen und damit die 40 Bath wenigsten einigermassen gerechtfertigt waren, fuhr der Fahrer einmal um ein Quartier um uns dann mit einem riesen Grinsen zu erklaeren "here we are...." Das Guesthaus liegt direkt an einem See und gegenueber befindet sich ein wunderschoener Tempel. Die Anlage sah von der Strasse sehr geflegt aus, so dass wir eincheckten ohne vorher die Zimmer anzuschauen. Dies stellte sich als riesen Fehler heraus. Aber da wir nur eine Nacht bleiben wollten, namen wir das stinkende Badezimmer in Kauf. Wir haben also das Gepaeck deponiert und machten uns auf um etwas zu essen. Da landet wir einen Volltreffer. Es war hervorragend und entschädigte uns für unsere spärliche Unterkunft. Nachdem Essen hatten wir uns mit dem Tuk Tuk Fahrer verabredet um in den Bergen die Longnecks zu besuchen. Wir hatten natuerlich keine Ahnung wie weit das ging. Aber wir hatten ja Zeit. Also rein ins Tuk Tuk...
Die Strecke erwies sich laenger als vermutet war jedoch sehr unterhaltsam. Im offenen Tuk Tuk wehte einem der angenehme Fahrtwind um die Ohren, schliesslich ist es hier um die 32 Grad, und wir sahen viele interessante Sachen. Unter anderem auch Elefanten.
Endlich angekommen, machten wir uns gespannt auf den Weg. Die Longnecks sind die meist fotografiertesten Frauen der Welt, weil ihnen bereits im Kindesalter goldene Ringe um Hals, Arm- und Fussgelenke gelegt werden. Dies entspricht ihrem Schoenheitsideal. Urspruenglich stammen sie aus Burma. Sind jedoch nach Thailand uebersiedelt worden um dort an den Touristen Geld zu verdienen. Es war dann auch sehr touristisch, trotzdem sind es schoene Fotomotive.
Am Abend fand direkt vor dem Guesthouse ein typisch einheimischer Markt statt. Choege entdeckte schnell, dass es auch einen Crepesstand hat. Ich wollte jedoch erstmal etwas anständiges essen. Danach machten wir einen romantischen Spaziergang um den See, vorbei am beleuchteten Tempel und kamen dann zum Crepesstand. Choege stand jedoch vor den falschen und hatte schlussendlich etwas undefinierbares in der Hand. Teig gefuellt mit Hackfleisch. Ich lachte ihn aus, ihm schmekte es jedoch hervorragend. Ich ging lachend einen Stand weiter und holte mir den langersehenten Crepes. Wir setzten uns auf die Veranda vor dem Guesthouse und tranken eine riesen Flasche Singha Bier und genossen unsere mehr oder weniger "einheimischen" Spezialitaeten. Choege hatte zum Glueck genug und nahm nur einen Bissen von meinem Crepes der doch sehr gut schmeckte. Ich sollte dies jedoch bitter bereuen. Mitten in der Nacht wachte ich auf und konnte nur noch einen Satz ins Bad nehmen. Die ganze Nacht ging das ganze in beide Richtungen. Jedes mal wenn ich an den "feinen" Crepes dachte musste ich auf ein neues rennen. Ich werde mein Leben lang keine Crepes mehr geniessen koennen.... Morgens um sechs hatte Choege Erbarmen und machte sich auf die Suche nach einer Flasche Cola. Er wurde tatsaechlich fuendig. Ich trank literweise Cola und allmaehlich wurde es ein wenig besser, so dass ich mich doch tatsaechlich in den Billigvogel setzen konnte. In Chiang Mai fassten wir unser Gepaeck und bezogen unser Zimmer im Guesthouse. Dies war nun aber eine definitive Katastrophe. Da mir immer noch kotzuebel war, nahm ich das ganze einfach hin und legte mich ins Bett. Choege machte sich inzwischen einen gemuetlichen Nachmittag, flanierte in der Gegend herum und genoss die weiberfreie Zeit. Dies ist ja in Thailand bekanntlich einfach ;-))

Chiang Mai

Nach zwei unheimlich ruhigen Fluegen sind wir nach 14 Stunden endlich in Chiang Mai angekommen. Den ersten Tag verbrachten wir hauptsaechlich schlafend am Pool.

Am Abend machten wir uns dann auf die Socken um den bekannten Nachtmarkt in Chiang Mai zu erkunden. Es ist unwahrscheinlich was da alles geboten wird. Ich habe mich natuerlich schon voll eingedeckt mit Klamotten. Die passen mir hier sogar :-) Vom vielen Einkaufen geschwaecht dauerte es nicht lang und Choege fing an laut nach Essen zu schreien. Also machten wir uns auf die Suche und fanden das absolute Fressparadies. Eine Foodmeile mit mind 20 Essstaenden. An der Kasse musste man einen Geldbetrag gegen Bons eintauschen und die Fresserei konnte losgehen. Da wir riesen Hunger hatten tauschten wir nicht zu knapp und liessen unseren Geluesten freien Lauf. Was wir nicht heute verfressen, koennen wir ja morgen noch eintauschen. Falsch gedacht, die Bons sind nur einen Tag gueltig. Das hat uns natuerlich niemand gesagt, also kam die Putzfrau in den Genuss der ungueltigen Bons. Fuer sie galt diese Regel naemlich nicht. Logo, so funktioniert Thailand.


Am naechsten Tag machten wir uns gleich auf die Suche nach einem Starbucks. Denn ein guter Kaffee musste nach dem ausgiebigen Fruestuecksbuffet halt doch noch sein. Wir wurden rasch fuendig und setzten uns gemuetlich auf die Terrasse um unseren Kaffee zu schluerfen. Genossen die ersten so typischen Eindruecke und waren rundum zu frieden.



Gegenueber standen wie ueberall die Taxifahrer mit ihren Limousinen und versuchten den Touristen eine Tour anzudrehen. Es ging auch nicht lange und der erste Thai fragt where are you going to day sir? Choege machte eine verschlossene Mine und ich erklaerte, dass wir einen gemuetlichen Tag am Pool machen werden. Er drueckte mir trotzdem einen Prospekt mit seinem Tourangebot in die Hand. Ich konnte natuerlich nicht anders als darin zu blaettern. Dabei stiess ich auf Fotos mit Reisfeldern und Wasserbueffeln. So was wuerde mir nun doch noch Spass machen. Ich ueberredete Choege zu dem Ausflug und er startete ein kurzes Streitgespraech mit dem Thai. Dieser machte relativ schnell ein langes Gesicht war dann jedoch trotz des "very cheep price" bereit uns in der Gegend herum zu fahren. Choege stand mit stolz geschwellter Brust auf, sicher einen guten Deal gemacht zu haben und mich plagte wie immer nach einem solchen Deal das schlechte Gewissen. Wir erlebten mit Chai einen witzigen Tag und haben so ziemlich alles was die Umgebung von Chiang in Sachen Unterhaltung zu bieten hat gesehen. Unter anderem dann auch Wasserbueffel.... (es war wie im Ballenberg)

Zudem besuchten wir die bekannten Handwerkdörfer. Wir sahen wie die bunnten Schirme gemacht werden, waren in einer Seidenproduktion und zu guter Letzt noch in der Silberfabrik. Hier erhielt ich von Choege sogar ein Valentinsgeschenk ;-)) das hätte es in der Schweiz auch nicht gegeben.

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