Santa Clara … auf den Spuren von „Che“
die Wagons des gesprengten Zugs |
Santa Clara besitzt die drittgrösste Universität
der Insel. Der Stadtkern wird wiederum von schönen Kolonialgebäuden dominiert,
ansonsten kommt sie uns für kubanische Verhältnisse jedoch sehr modern vor. Bis
jetzt haben wir noch nie soviel junge, gut aussehende und trendbewusste Kubaner
auf einem Haufen gesehen.
Der Grund warum wir uns in dieser Stadt
aufhalten, ist das Andenken an Ernesto Che Guevara – der „ewige“ Revolutionär
und unermüdliche Kämpfer gegen Imperialismus und Kapitalismus, welcher längst
zum Mythos geworden ist. Vermutlich ist er bekannter als jeder amtierende
Regierungschef und seine Popularität übertrifft sogar jene des Papstes.
Sein grösster Erfolg war im Jahr 1958, die
Einnahme der Stadt Santa Clara, mit der er der Revolution zum endgültigen
Durchbruch verhalf. Worauf er von Fidel auch die kubanische Staatsbürgerschaft
erhielt (er wurde als Argentinier geboren).
Abschiedsbrief von Che an Fiedel |
Che liess damals zusammen mit einer Gruppe
von 18 jugendlichen Revolutionären einen gepanzerten Zug entgleisen. Dafür
verwendeten sie einen geliehenen Bulldozer und ein paar selbst gebastelte
Molotow-Cocktails. Der darauf folgende Kampf dauerte nur 90 Minuten und
besiegelte das Schicksal der Batista Diktatur. Damit wurde der Grundstein für die
50 Jahre währende Regierungszeit von Fidel Castros gelegt.
Wenn man Kuba besucht ist es ein Muss sich
mit der Geschickte auseinander zu setzten. Daher gab es für uns an Santa Clara
kein Vorbeikommen. Also sind wir am Morgen mit Reiseführer bewaffnet losgezogen,
um den historischen Plätzen einen Besuch abzustatten. Ist ja sonst nicht so
unser Ding, aber hier geht es schliesslich um Che. Auch wenn seine Ideale
absolut nicht die unseren sind, zollen wir seinem Gedankengut absoluten
Respekt.
Ernesto Che Guevara Monument |
Weiter ging es zum Monument, welches zu
einer Pilgerstätte von Che Fans geworden ist.
Die Gedenkstätten liegen kilometerweit auseinander
und an dem Tag war es natürlich so heiss wie noch nie. Für uns war schnell
klar, dass irgendeine Transportmöglichkeit her muss. Also winkten wir die
erstbeste Kutsche die vorbei fuhr heran. Ein alter Kubaner hielt und hatte beim
Anblick der beiden nass geschwitzten Touristen bereits Dollar Zeichen in den
Augen. Wir verhandelten hart, wobei wir uns aufgrund der Tatsache, dass wir uns
einige Kilometer ausserhalb der Stadt befanden und offensichtlich nicht mehr
bereit waren weiter zu Fuss zu gehen, ganz klar in der schlechteren Position befanden.
Zudem hatten wir es mit einem alten Hasen zu tun, der uns immer wieder erklärte
wie hart er als Kubaner arbeiten müsse und das dies natürlich seinen Preis
habe. Dieses Argument mussten wir einfach gelten lassen und da unsere
Spanischkenntnisse mehr als mager sind, konnten wir auch nicht wirklich zu
unseren Gunsten argumentieren. Wir einigten uns schlussendlich auf 7 CUC. Das
waren mind 5 CUC zuviel, der alte Mann freute sich riesig und fuhr erstmals bei seiner Frau vorbei um ihr von dem guten Deal zu erzaehlen. Diese freute sich diebisch, klatschte vor Begeisterung in die Haende und ueberschuettete uns mit einem Fluss spanischer Woerter.
Choeges Einkaeufe |
Wir erhielten aufgrund des guten Preises dann eine zweistuendige Kutschenfahrt. Es war lustig die Stadtbesichtigung mit der Kutsche zu machen. Das ganze hatte fast ein wenig Wild West Potential.
Im Anschluss daran besuchten wir einen offiziellen Zigarrenladen. Wir erhielten eine sehr kompetente Beratung, welche Choege dermassen ueberzeugte dass er so richtig mit kubanischen Stuempen eindeckte. Keine Ahnung wer die alle Rauchen soll, zudem graust es mich schon jetzt vor dem Gestank in unserem Garten! Choege und die Dame verstanden sich so gut, dass sie ihm eine offizielle Schachtel fuer die Stuempen schenkte, welche wir bereits in Vinales gekauft haben und diese dann auch noch auf der offiziellen Kaufquittung auffuehrte, so dass wir nun am Flughafen keine Probleme mehr zu erwarten haben. Es duerfen naemlich nur die in den offiziellen Tabakfabriken hergestellten Zigarren ausgefuehrt werden. Mir ist somit um einiges wohler :-))