In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

Das sind wir...

Freitag, 14. Dezember 2012

Kep...ehemaliges Seebad der Franzosen

Kambodscha ist mehrheitlich flach und hat eine
schöne Landschaft zu bieten
Da der VIP Bus seinen Betrieb Richtung Süden eingestellt hat, haben wir uns entschieden einen Fahrer mit Wagen zu mieten und so den Weg zum Ziel zu machen. Wir wurden also pünktlich abgeholt. Je weiter wir uns von Phnom Penh entfernten desto reizhafter wurde die Landschaft. Weite Flächen mit grünen Reisfeldern und Palmen wechselten sich ab mit Karststeinlandschaften. Wir waren begeistert und kamen so richtig ins Schwärmen. Unterwegs machten wir halt beim Phnom Chisor, dies ist ein Tempel der sich auf einem Hügel befindet, von wo man eine unglaubliche Aussicht hat. Wir waren die einzigen Touristen dort. Je weiter man sich von den touristischen Trampelpfaden, entfernt desto beschaulicher wird das Land. Nach dem Tempelbesuch genossen wir ein ausgiebiges Mittagessen in einem Fischerlokal in der Provinzhauptstadt Takeo. Dieses wurde uns von einem Fischer gezeigt der uns bei unserer Ankunft in Empfang genommen hat. Wir assen ein Kilo Lobbster für 35 Dollar. Das Restaurant war mehr als einfach und stand auf Stelzen.
Fischerinnen auf dem Krabbenmarkt
Erst staunten wir über dessen Grösse, mussten jedoch feststellen, dass es sich vermutlich um einen Geheimtipp handelt, da kurz nach uns auch eine deutsche und chinesische Reisegruppe eintrafen. Wir haben hervorragend gegessen und uns köstlich über die Gesichter der deutschen Damen beim Betreten der kambodschanischen Hocktoilette amüsiert.Tja man darf dann halt doch nicht vergessen wo man unterwegs ist. Vorallem nicht wenn man aus dem relativ gut entwickelten Phnom Pemh kommt. Je weiter wir fuhren desto ärmlicher wurden die Landschaften. In Kep angekommen wurden wir von unserem Gastgeber David einem Belgier begrüsst. Wir wohnten in einem kleinen und mega schönen Resort, welches einen bunten Garten mit einem Swimmingpool im Zentrum hat. Den ersten Tag verbrachten wir am Pool mit Nichtstun.
 Gegen Abend mieteten wir uns dann ein Motorrad und machten uns auf dem Weg zum bekannten Krabbenmarkt. Wir hatten zwar keine Ahnung was uns hier erwarten würde aber man muss doch alles ausprobiert habe;-) Der Krabbenmarkt besteht aus vielen kleinen Fischerrestaurants die Krabbenmenüs in den verschiedensten Varianten anbieten. Wir gingen in das Restaurant, welches uns von der Staff in unserem Resort empfohlen wurde und erhielten eine umfangreiche Karte die einem Buch ähnlich war. Natürlich hatten wir keine Ahnung was wir bestellen sollten. Rundherum wurden Platten mit riesigen Haufen Essbarem angeschleppt. Wir sahen Schalentiere in allen Formen und Grössen. Mit grossen und kleinen Scherren, mit und ohne Augen, von rot über weiss bis schwarz. Hier war sogar Chöge als Seafoodspezialist überfordert. Also gaben wir unsere Bestellung aufs Geratewohl auf und hofften, dieses ohne spezial Werkzeug essen zu können. Wir hatten Glück und konnten unsere Krabben mit normalem Besteck essen. Sofort machten wir uns einen Spass daraus den anderen Ausländer zuzusehen, wie sie sich mit kleinen Sägen, Scheren und Nussknackern durch ihre Haufem kämpften, was doch einen gewissen Unterhaltungswert bot…. ja ja, die liebe Schadenfreude :-)
im Krabbenrestaurant
Da wir schon mal ein Motorrad hatten, beschlossen wir am nächsten Tag eine Fahrt durch die Gegend zu machen, mit dem Plan uns das Leben der Landbevölkerung anzusehen. Wir wurden mit einfachem Kartenmaterial ausgerüstet und los gings. Unser eigentliches Ziel der Ankoulbeach war auch nach dreistündigem Herumgekurve nicht zu finden, da auf dem Land absolut nichts angeschrieben ist. Dazu kommt, dass das ganze Land nach wie vor vermint ist und den Touristen eindringlich empfohlen wird, sich nicht von den Hauptwegen zu entfernen. Trotzdem haben wir wiederum eine vielseitige Landschaften gesehen, sowie eine hartarbeitende Bevölkerung, die uns eifrig und freundlich zuwinkte. Wie meistens in solchen Gegenden bekamen wir auch wieder logistische Höchstleistungen zu sehen. Es ist unglaublich, was, wie, wohin transportiert wird. Wir haben noch nie solche schrägen Transporte gesehen wie hier in Kambodscha. Oft setzen wir uns einfach irgendwo in ein Strassenrestaurant und los geht’s mit der Schau. Auch dies ist eine Nebenerscheinung der Armut. Wenn einem keine vernünftigen Transportmittel zur Verfügung stehen muss man sich halt sonst irgendwie zu helfen wissen. Sara die Frau von David, ist ein Kind aus einer der ganz armen Familien. Sie hat neun Geschwister und kam mit drei Jahren in einem Kinderhilfsprojekt unter. Dort blieb sie bis 23 Jahre, erhielt medizinische Betreuung, gesundes Essen, Kleider und eine Schulbildung. Heute ist sie im Besitz eines Masters in Rechtswissenschaft und spricht neben Khmer perfekt Englisch und Französisch. Dies war möglich, weil sie von klein auf von einem französischen Ehepaar gefördert wurde. Denen hat sie nun ein Stück Land gekauft, worauf diese nun ihren Altersitz bauen
badende Wasserbüffel
 werden. Ich war erstaunt, wie offen sie über ihre Geschichte spricht. Sie ist seit einem Jahr Mutter und steckt im selben Dilemma wie viele junge Frauen mit einer guten Ausbildung. Eigentlich möchte sie für die NGO Teilzeit weiterarbeiten, dies stösst jedoch bei ihrem Mann nicht gerade auf Begeisterung, da der Weg nach Phnom Penh weit ist und sie dort übernachten müsste. Nun sitzt sie in ihrem Resort fest und fühlt sich einsam, weil es in Kep scheinbar niemand gibt, der sie versteht. Die meisten sehen das arme Mädchen, das nun im Paradies lebt, mit einem „reichen“ Ausländer verheiratet ist und können nicht verstehen, dass sie unzufrieden ist weil ihre Arbeit für sie auch wichtig war. Unglaublich dass man sogar in einem Drittweltland auf solche Probleme stösst, scheinbar macht die Emanzipation auch hiervor keinen Halt…. Ich fand die Gespräche mit Sara jedenfalls hoch interessant.

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