In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche-Träume-Entdecke - Mark Twain

Das sind wir...

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Mittwoch, 14. April 2010

Banaue - Fahrt zu den Reisterrassen

Wir wurden von Nik, einem Holländer der schon seit 16 Jahren auf den Phils lebt, zu unserer Tour abgeholt. Erst führte uns der Weg nochmals am Pinatubo vorbei. Sobald wir diesen jedoch hinter uns liessen, veränderte sich die Gegend offensichtlich. Es wurde grüner und grüner und alles wirkte wieder vermehrt asiatisch. Der amerikanische Einfluss ist auch auf dem Land noch spürbar aber zum Glück nicht mehr so dominant. Die ehemalige Stationierung der Amerikaner und deren Einfluss auf das Land hat für uns Traveller auch positiven Einfluss. Alles ist in englisch angeschrieben und die Kinder lernen die Sprache bereits ab der 1. Klasse. Dies macht das Herumreisen bedeutend einfacher. Sogar in den hintersten Provinzen wird Englisch gesprochen, dadurch haben die Leute auch keine Berührungsängste. Auf uns wirken die Filippinos sehr freundlich, hilfsbereit und umgänglich. Dazu kommt noch eine spürbare Neugierde, so dass man überall sofort Kontakt hat. Chöge ist das erste Mal so richtig begeistert von den Frauen ;-)). Diese sind hier viel weiblicher als in den anderen asiatischen Ländern. Sie wirken keines Falls wie 16jährige Schulmädchen, wie das sonst so üblich ist und besitzen einen sehr einnehmenden Charme.
Die erste Etappe unserer Tour dauerte gute 8 Stunden. Unterwegs sahen wir natürlich wieder die verrücktesten Sachen. Hier gibt es keine der sonst üblichen Motorräder, dafür hat es Tricycle und Jeepneys. Das erste sind sehr einfache Motorräder mit Seitenwagen und das zweite sind umgebaute amerikanische Lastwagen, welche in den buntesten Farben angemalt sind, hinten mit zwei Sitzbänken bestückt wurden und so als Busse genutz werden. Die Trikes fahren individuelle Strecken, der Preis ist Verhandlungssache und die Jeepneys haben feste Fahrstrecken mit Fixpreisen. Beides sehr lustig zum Ausprobieren. Chöge und ich zusammen in einem Trike zum Todlachen ;-)))
Die Leute leben hier hauptsächlich von der Landwirtschaft. Zurzeit ist gerade die Reisernte fällig. Überall liegt der Reis auf der Strasse ausgebreitet zum Trocknen. Es spielt scheinbar keine Rolle, dass der ganze Verkehr darüber rollt. Zudem sieht man die verrücktesten Ladungen und es ist kaum vorstellbar wie alles heil am Ziel ankommt. Auch hier sind wieder unglaubliche Logistiker am Werk.
Unser erstes Ziel Banaue ist ein katastrophales Kaff mitten im nirgendwo. Wir haben uns im besten Hotel im Ort eingenistet, welches zum Glück einen Swimmingpool hat, da man hier ausser Wandern nichts machen kann. Zum Entspannen ist es aber super hier.
Am Morgen nach unserer Ankunft ging es auch schon los. Wir wurden von einem Trike abgeholt und fuhren Richtung Hapao. Wir haben uns für diese Terrassen entschieden, da es dort einen Rundweg gibt und man nicht stundenlang in der Hitze bergauf gehen muss.
Der Weg dorthin führte über eine stark ausgewaschene Strasse durch zig Dörfer. Dagegen war die Fahrt zum Pinatubo ein Sonntagsspaziergang. So wurden unsere Knochen innert kürzester Zeit bereits zum zweiten Mal stark geschunden. Nena unsere Begleitung, sass ebenfalls auf dem Trike auf der Rückbank des Fahrers, so dass dieser alle Mühe hatte das Gefährt einigermassen in der Fahrspur zu halten. Als wir dann endlich am Ziel angekommen sind, wurden wir jedoch mehr als belohnt. Es ist unglaublich wie schön die Terrassen sind. Da hat man uns nicht zu viel versprochen. Sie sind im Verlauf der letzten 2000 Jahren vom Volk der Ifuagos gebaut und bewirtschaftet worden. Wir machten eine zweistündige Wanderung entlang der Terrassen und wurden immer wieder von neuen Anordnungen überrascht. Der Reis ist zurzeit mitten im Wachstum, so dass die Felder in sattem Grün leuchten. Auch hier wurde uns von überall zu gewinkt. Unterwegs sahen wir den Kindern zu wie sie in den Flüssen badeten und erfuhren von Nena viel über die Lebensgewohnheiten der Ifuagos. Aufgrund der schweren Arbeit zieht es die jungen Leute immer mehr Richtung Stadt, was wir absolut nachvollziehen können. Das hat jedoch den Zerfall der Terrassen zur Folge und es ist schon überall sichtbar. Nun hat sich die UNESCO eingeschaltet in der Hoffnung diesen noch stoppen zu können. Wir hoffen, dass es irgendwie gelingen wird, wie ist uns aber ein Rätsel, da es keine Möglichkeit gibt die Terrassen maschinell zu bearbeiten. Nicht mal Büffel können eingesetzt werden, da das Gelände viel zu steil und somit die Terrassenränder zu hoch sind. Wir sehen der ganzen Aktion eher skeptisch entgegen sind jedoch froh, dass wir uns die Mühe gemacht haben hierhin zu fahren solange es sie noch gibt.. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall.

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