Unser Flug ging erst am Abend und es galt ein paar Stunden
totzuschlagen. Da Ubon eine riesige
Demonstrieren nach "thaistyle" |
bereit für die Einfahrt des Zuges |
Auf den ersten Blick war Bangkok wie immer. Von den Unruhen
bekamen wir erst mit der Zeit etwas mit. An einem Tag konnten wir nicht in die
Sukhumvit wo alle Malls stehen, da dort gerade heftig demonstriert wurde. Ein
anderes Mal beschlossen wir das Klongboat Richtung Khao San Road zu
benützen, das ich ein Jahr zuvor mit Chantal entdeckt hatte. Da landeten wir
mitten in einer Kundgebung. Für uns hatte das jedoch mehr Open Air-Charakter, als dass es nach Unruhen aussah. Überall standen Garküchen, auf der Bühne rockte
eine asiatische Band und die Thais sassen friedlich im Schneidersitz mitten auf
der Strasse, unterhielten sich und futterten was rundherum so alles gegrillt,
gekocht und gedämpft wurde.
der Zug fährt ein |
Nach zwei Tagen Grossmetropole, stand noch ein letzter Ausflug auf dem Programm, bevor es für Chöge bereits Zeit wird die Koffer zu packen. Anlässlich einer Doksendung hatten wir vor ein paar Jahren erstmals vom Railway Market Bilder gesehen. Dabei handelt es sich um einen
grossen Markt in der Provinz Samut Songkhram der mitten im Bahnhof auf den
Schienen des gleichnamigen Städtchens stattfindet. Wir fanden das so schräg,
dass wir uns schon lange vorgenommen hatten uns das selbst anschauen. Endlich hatten wir auch die nötige Zeit dazu. Da wir definitiv genug vom Busfahren hatten, leisteten wir uns ab Bangkok ein
Taxi . Damit wir genügend Zeit haben uns alles in ruhe anzuschauen, wollten wir über Nacht bleiben und hatten uns ein
schönes Hotel mitten im Nirgendwo direkt am Fluss Mae Klong gebucht. Wir
fuhren gleich nach dem Frühstück los und kamen genau richtig um uns den Markt
anzuschauen bevor der Zug losfährt. Dies muss nämlich geplant sein, da dieser täglich nur zwei Mal hin und her fährt.
die Lebensmittel stehen direkt an den Schienen, es wird ganz schön eng |
Wie befürchtet waren wir nicht die Einzigen
die sich das Spektakel anschauen wollten. Die Provinz ist zwar von
westlichen Touristen äusserst gering frequentiert. Anders sieht es mit
asiatischen Reisegruppen aus. Zahlreiche Busladung werden täglich dorthin
geschafft. Also waren wir wiedermal ein interessantes Fotomotiv mitten im typisch asiatischen Alltagsleben.Die Besitzerin unseres Hotels in Bangkok hat uns die
Abfahrtzeiten im Internet rausgesucht. So wussten wir genau wann der Zug fährt.
Wir schauten uns erstmals ein wenig um und suchten uns dann einen guten Platz
um Fotos machen zu können. Kurz vor 11:00 Uhr ertönte mehrmals ein dumpfes
Signal. Sogleich kam Leben in die Marktverkäufer. Elligs wurden die Waren
von den Schienen geschafft. Die meisten haben zu diesem Zweck eine
Art fahrbaren Marktstand. Sie müssen nur das Sonnendeck nachhinten ziehen und
den Wagen zurückschieben und das Gleis kommt zum Vorschein. Chöge und ich
staunen nicht schlecht. Schwimmender Markt von Amphawa |
Garküchen schwimmen hier vorbai |
Am Abend organisierte uns die Reception ein Tuk Tuk, damit wir den nahen Markt in Amphawa besuchen konnten. Der schwimmende Essensmarkt ist ein beliebtes Ausflugsziel der Thais. Er findet allerdings nur am Wochenende (Fr-So) statt. Wir waren ganz begeistert von diesem Ort zumal wir auch hier wieder fast die einzigen Touris waren. Das Städtchen besteht noch hauptsächlich aus traditionellen Thaihäusern, welche alle direkt am Fluss stehen. Man kann dort Bootsfahrten machen und Fireflies schauen gehen oder sich einfach auf kleine Stühle oder Treppen setzen und direkt von schwimmende Garküchen etwas bestellen. Es war einfach der Hammer. Halt einfach typisch thaistyle… die alte Grossmutter singt Karaoke, neben uns feierte eine Gruppe Männer den Erfolg der Oppositions-Partei und wollten dauernd mit uns anstossen, während die Mütter mit den Kindern am Kitsch kaufen waren. Dieser Abend gehört sicher zu unseren Top Ten Erlebnissen der letzten 10 Jahre. Sowas muss man als Tourist in Thailand wirklich suchen.
Amphawa by night |
Die Fahrt dauerte eine gute Stunde mitten durch die Provinz vorbei an Salzfeldern. Endstation war in Ban Laem. Wir wussten, dass von hier eine Fähre über einen Fluss fährt, welche wir finden mussten um zur nächsten Bahnstation zu gelangen. Also machten wir uns auf die Suche nach dem Fluss. Den fanden wir ziemlich schnell. Nur in welche Richtung wir laufen mussten war nicht gleich klar. Aber auch das war kein Problem, schliesslich sind die Thais ja grundsätzlich hilfsbereite Menschen. Jedesmal wenn wir stehen blieben, um uns umzuschauen, winkte uns irgendeiner und zeigte uns die Richtung. War mega lustig das Ganze. Wir hatten ja keine Ahnung ob wir auch wirklich ans Pier geführt werden.
Die Provinz Samut Sakhon grenzt direkt ans Meer und beliefert ganz Bangkok mit Fisch jeglicher Art.
Entsprechend waren die Gerüche, da überall Fisch verkauft und/oder getrocknet wurde. Auch hier gab es wieder viel Spannendes auf dem Weg zu sehen.
Die Fähre haben wir dann dank der Hilfe der Einheimischen problemlos gefunden. Auf der anderen Seite in Maha Chai war dann auch der grosse Fischmarkt wo die noblen Restaurants täglich ihren Fisch frisch einkaufen. Wir hatten von einem bekannten Fischrestaurant gelesen und machten uns auf die Suche danach. Schliesslich waren wir schon ein paar Stunden unterwegs. Auch hier wurden wir mit Handzeichen hin geführt. Obwohl es in der Gegend fast keine westlichen Touristen gibt, wissen die Thais offenbar genau nach was wir Ausschau halten; einfach unglaublich.
Wir haben dann auch hervorragend gegessen und gekostet hat es fast nichts. Ich denke da waren wir nicht das letzte Mal, zumal man von Bangkok direkt mit dem Zug hinfahren kann. Die zweite Fahrt dauerte dann nochmals eine Stunde und schon waren wir wieder zurück im lauten, stickigen Bangkok…. Wir haben den Ausflug nicht bereut. Für uns war es sehr überraschend, dass man in so kurzer Distanz zu Bangkok noch soviel ursprüngliches Thailand zu sehen bekommt.
Den letzten gemeinsamen Tag, verbrachten wir wie immer mit shoppen, essen in den Garküchen und einer Massage, bevor es für uns beide einmal mehr galt Abschied zu nehmen. Chöge
fliegt zurück in die Schweiz und ich weiter nach Phuket….
Obwohl wir viele schöne Eindrücke mit nach Hause nehmen, haben wir beide nun das Gefühl, für den Moment diese Ecke der Welt gesehen zu haben. Wir haben Lust auf etwas ganz
Neues... wir sind selbst gespannt wohin unsere Reise das nächste Mal geht.... Ein paar Ideen gibt es bereits.... lasst euch also überraschen..... s
So long